Immer mehr Apps, mit denen Virtual Reality-Touren im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden können, kommen auf den Markt.
Im Unterricht nutze ich sie bisher auf Tablets, d.h. die Schülerinnen und Schüler tragen dabei keine VR-Brillen, können die Umgebung bzw. die Ziele dennoch durch eigene Bewegung erkunden. Die unterschiedlichen Zugangsmöglichkeiten der Programme werden in diesem Artikel des WDR deutlich:
Ein konkretes Beispiel aus dem Kunstunterricht:
Mein Neigungskurs hatte die Aufgabe, die unterschiedlichen Stilrichtungen des Barock anhand von Malerei-Beispielen zu untersuchen (hier die Arbeitsaufträge). Die Ergebnisse wurden gemeinsam an der Tafel gesammelt. Dabei kam der Einsatz der App Expeditions von Google ins Spiel: Mit Hilfe der “Masterpieces of the Baroque”- Expedition, die dort abrufbar ist, verglichen wir die Merkmale der Malereien mit denen barocker Architektur. Auch ohne VR-Brille ist es ein Erlebnis, Bildmaterial durch eigene Bewegung erkunden und nachvollziehen zu können, gerade beim Betrachten von Architektur oder Plastik ist der Unterschied zur reinen Abbildung enorm. Natürlich ersetzt das nicht das reale Erlebnis vor Ort, aber wer kann schon mal eben für ein Unterrichtsgespräch nach Rom reisen, um Borrominis San Carlo alle Quattro Fontane anzusehen oder nach Versailles zum Schloss?
Spannende Touren werden ebenso von Arte und dem WDR angeboten, die sich mit den entsprechenden Apps auf den Tablets eindrücklich nutzen lassen. Beim Einsatz von VR-Touren im Unterricht achte ich allerdings darauf, dass sie selbstverständlich und dosiert an den richtigen Stellen einfließen.
Die Nutzung von VR-Brillen kommt für mich deshalb vorerst nicht in Frage, Google Cardboards sind zwar erschwinglich, aber das Erleben der Bilder überzeugt mich damit und auch mit teureren Brillen, die ich getestet habe, noch nicht. Hier geht mir noch zu viel Aufmerksamkeit verloren: Es dauert, bis die Brille richtig sitzt oder sich die Schülerinnen und Schüler an die Art des Sehens gewöhnt haben.
Von der Nutzung auf Tablets hingegen bin ich sehr überzeugt, so banal es klingt, aber nach meinen bisherigen Erfahrungen fördert bereits die Möglichkeit, sich im Theorieunterricht zwischendurch einfach mal bewegen zu können, die Konzentration auf den Stoff. Darüber hinaus werden mehrere Sinne angesprochen, wodurch die Informationen besser verarbeitet und verknüpft werden können, was besonders bei Touren mit entsprechenden Tonspuren noch gesteigert wird (die man am besten mit Kopfhörern nutzt).
Tutorial Google Expeditions:
https://www.youtube.com/watch?v=haVrFk3GiJ4
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